Bloggen statt joggen?

Ist das eigentlich gut, was ich hier tue? Still und starr sitzen und schreiben. Im stickigen Raum. Bei künstlichem Licht. Das kann doch nicht gesund sein...

 

Als Mitglied eines Verbandes, der sich für die Gesundheit einsetzt, stelle ich mir gerade die Frage, ob die Idee einen Blog zu etablieren das geeignete Mittel ist, um die Belange einer Organisation darzustellen, die sich doch vielmehr bewegungsorientiert präsentieren sollte. Mit anderen Worten: Sollte ich nicht lieber auf die hier stattfindende Schreibakrobatik verzichten und mich konsequent gegen das Bloggen entscheiden?

 

Sicher, geistiger Austausch ist wichtig. Und klar, intelligente Dialoge bringen uns weiter. Aber muss es immer der halbe Tag am Rechner sein? Wir kennen den Ausspruch „Bewegung ist Leben“. Im Umkehrschluss müsste ich mich also ehrlicherweise fragen weshalb ich gerade nicht leben möchte. Warum ich mich für die Trägheit des Körpers entschieden habe, um anstelle dessen mein sowieso zu viel arbeitendes Gehirn rotieren zu lassen. Ja, ich schäme mich ein wenig, dass ich hier ein so schlechtes Vorbild für die Gesundheit bin!

 

Auf meinen Schultern sitzen „Engelchen“ und „Teufelchen“. Sie versuchen einander zu erklären, dass das Eine bzw. das Andere der richtige Weg ist. Das „Engelchen“ spricht zu mir und sagt: „Wer zu lange sitzt, kriegt Rückenschmerzen!“ und fügt noch hinzu „Weißt Du eigentlich, dass durch tägliche jahrelange Büroarbeit am PC Dein Herz-Kreislauf-System dermaßen geschwächt wird und Du deshalb ein großes Risiko in Dir trägst einen frühen Herzinfarkt zu bekommen?“ Mein Engelchen erscheint mir wie ein Zeigefinger hebender Moralapostel. Ständig habe ich ein schlechtes Gewissen. „Teufelchen“ hingegen gibt mir zu verstehen, dass es viel zu anstrengend wäre, sich jetzt körperlich zu bewegen. Und ein Gehirn, was denkt, ist doch auch schon was, oder? „Gehirnjogging“ sagt man ja nicht ohne Grund.

 

Wahrscheinlich ist es – wie so häufig – die Dosis, die das Gift macht.

 

Einerseits sitze ich hier rum und haue auf die Tasten meines Laptops, während ich anderseits weiß, dass ich auch so diszipliniert sein muss, meinen Körper aus der Komfortzone herauszubewegen.

 

Es ist 16.00h. Eine Stunde am Computerarbeitsplatz soll erstmal reichen. – Raus in die Natur  bevor es dunkel wird.

Meine Joggingschuhe warten schon...

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0